Wir lernen nach der Landung die äußerst sympathischen Flugplatzbetreiber kennen, Liz und Michael. Der sehr rüstige Michael ist bereits 79 jahre alt und immer noch als Pilot und Fluglehrer in der eigenen Flugschule tätig. Seine Frau Liz ebenso und beide betreiben nebenher noch eine Farm auf der sie unter anderem einige Alpacas halten und deren Wolle verarbeiten. Wir werden prompt dorthin zu einer Tasse Tee am nächsten Tag eingeladen und unterhalten uns wiedermal prächtig. Nach dem Auftanken verabschieden wir uns Richtung Khancoban, Michael bucht uns für den nächsten Tag ein Deluxe Zimmer in einem örtlichen Motel wo wir dank eines "Pilotendiscounts" statt 120 nur 60 australische Dollar pro Nacht zahlen.
Auf dem Flug nach Khancoban könnte man sich aufgrund der hohen Berge der Snowy Mountains fast schon wie zuhause fühlen und der Anflug und die Landung am Khancoban Airstrip gestalten sich spektakulär aber problemlos.
Erst nach der Landung beginnen die Probleme als ich im örtlichen Motel anrufe, wo wir ein Zimmer gebucht haben. Angeblich ist es nur 1km entfernt also beschließen wir zu Fuß zu gehen. Ich erkundige mich nochmal am Telefon in welche Richtung wir gehen sollen (der Flugplatz ist außerhalb des winzigen Dorfes im Nirgendwo). Ich frage ob wir nach Norden gehen sollen und bekomme zur Antwort "yes just head north" und meine Feststellung dass das der Richtung weg von der Stadt entspricht wird ebenfalls bejaht.
Also marschieren wir los, bei 30 Grad im Schatten (wenns nur welchen gäbe) der Straße entlang über die Felder an zahlreichen neugierigen Kühen vorbei. Es gibt keine Anzeichen von Zivilisation außer einer Farm und der Straße und nach 20 Minuten Gehzeit rufe ich nochmals an aber bin angeblich auf dem richtigen Weg. Nach 25 Minuten gehen in der sengenden Hitze kommen uns bei einer angeblichen Entfernung von nur einem Kilometer ernsthafte Zweifel.
Ich rufe nochmals an und erfahre dass die Dame wohl "the other north" gemeint haben muss. Wir sind also 25min in die falsche Richtung gegangen, mit zwei großen Reisetaschen, einem Trolley und einem Rucksack. Zum Motel zurück brauchen wir also eine Stunde, sind aber bereits fertig mit den Nerven. Ich bitte wiederholt dass man uns jemanden schickt der uns mit dem Auto abholt aber die junge Dame meint es sei außer ihr und saufenden Kunden niemand da und sie könne nicht weg.
Als wir gerade unsere Optionen am Rande der Landstraße abwägen nähert sich aus Richtung der Stadt ein Auto und wird langsamer als es auf uns zukommt. Langsam keimt Hoffnung auf - das Auto bleibt stehen und es hat sich offensichtlich doch eine Hotelmitarbeiterin gefunden die uns abholt. Wir sind heilfroh und auch die Dame staunt nicht schlecht während wir zum Motel fahren: "wow, you've come a looong way". Wie wahr.
Vollkommen fertig checken wir im Motel ein - nie war ein Motelzimmer für mich ein so ein erfreulicher Anblick. Abends erkunden wir Khancoban - Das Ortszentrum besteht aus einigen U-förmig angeordneten Gebäuden - der Post, einem Café und einem "Supermarkt". Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Ohne Auto ist man hier aufgeschmissen. Wir sind also ganz erleichtert dass wir ja am nächsten Tag wieder nach Cooma fliegen wollen, nicht ahnend dass es anders kommen wird....
Khancoban airstrip - "Terminal"
Wollongong-Cooma-Khancoban Übersicht, (C) Google Maps
Wollongong-Cooma-Khancoban Detail, (C) Google Maps
Wollongong-Cooma-Khancoban Übersicht, (C) Google Maps
Wollongong-Cooma-Khancoban Detail, (C) Google Maps
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